Ob Hollywood, Musikindustrie oder Broadway, wer es im showbiz zu etwas bringen möchte, sollte sich ohne das richtige Outfit gar nicht erst blicken lassen. Denn nur wer es schafft, das Scheinwerferlicht lang genug auf sich zu lenken, bleibt in Erinnerung. Und nur wer in Erinnerung bleibt, bleibt in der Unterhaltungsindustrie. Denkwürdige Momente wie diese gibt es in der Pop-Kultur en masse: Der Glam Rock eines Freddie Mercury, David Bowie als Ziggy Stardust, Madonna als Marie Antoinette bei ihrer legendären Vogue-Performance bei den MTV Music Awards 1990. Klare Fashionstatements, die die Pop-Kultur so interessant und sensationslustig machen. Doch was ist mit den wirklich schrägen Aufmachungen? Hier kommen die kuriosesten Bühnenoutfits aller Zeiten!
Hugo Ball – Völlig Dada
Er war einer der Mitbegründer der Dadaismus-Bewegung. Der deutsche Künstler Hugo Ball ist vor allem für seine abstrakten Lautgedichte bekannt. Mit Versen wie „hollaka hollala anlogo bung / blago bung / blago bung / bosso fataka / ü üü ü“ machte er in der Züricher Künstlerszene von sich reden. Die besagten Verse stammen aus seinem Gedicht „Karawane“, das er 1916 im Cabaret Voltaire in einer denkwürdigen Live-Performance vortrug. Darin betonte er jeden einzelnen Laut seiner Onomatopoesie in einer Weise, dass man den Avantgardisten bis nach draußen hören konnte. Was die Darbietung aber so legendär machte, war nicht allein sein Vortrag, sondern das kuriose Bühnenoutfit, das er trug: In mehrere Schichten Pappkarton gehüllt, sah Ball aus wie eine Papierrolle. Das steife Cape wurde gekrönt mit einem hohen Zylinder auf seinem Kopf, den er selbst als „blauweiß gestreiften Hut eines Hexendoktors“ bezeichnete. Die Hände wiederum erinnern an stumpfe kantige Krallen. Damit ging er in die Annalen der Literaturgeschichte ein – und die Fotografie, die lebt bis heute weiter fort. Genauso wie eine Videoaufnahme des Auftritts:
Bei Lady Gaga bleibt der Name Programm
Kommen wir nun von Dada zu Gaga. Ihren selbst erteilten Adelstitel hat sich Lady Gaga redlich verdient. Seit ihrem Durchbruch im Jahre 2009, als ihr Song „Pokerface“ zum echten Chartstürmer wurde, schockt und betört sie mit ihrem Styling die Massen. Unvergesslich sind das Kleid aus rohem Fleisch oder auch das runde Kermit-der-Frosch-Dress. Worin Gaga sich von anderen Pop-Stars unterscheidet ist, dass ihre Looks von der Haarspitze (oder besser gesagt: Perückenspitze) übers Augen-Make-Up bis zum Schuhwerk thematisch akkurat durchgeplant sind. Sie weiß: Der Lady Gaga-Faktor, eh der Teufel, steckt nämlich im Detail.
Josephine Bakers Bananentanz der Roaring 20s
Tanz und Jazz galten im Paris der 1920er- und 1930er-Jahre als verführerischer Zeitvertreib. Neben dem renommierten Moulin Rouge, das vornehmlich auf Cancan setzte, genossen die Folies Bergère als Konzertsaal, Varietétheater und Kabarett echten Hoheitsstatus in Paris. Hier tanzten und sangen die besten Entertainer der Zeit. So auch die faszinierende Gestalt der Josephine Baker. Bevor die Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin, die sich im Zweiten Weltkrieg auch als Widerstandskämpferin gegen den Faschismus einsetzte, zur Legende ihrer selbst wurde, machte sie ein Outfit weltberühmt: Alles, was sie trug war ein Minirock aus künstlichen Bananen und eine Perlenkette. Sonst nichts. Die wackelnden Bananen um ihre Hüften machten die Tanzperformance „Un vent de folie“ unvergesslich:
Zugegeben, die Qualität des Videos lässt zu wünschen übrig. Dennoch imponiert die Aufnahme aus den 20er-Jahren mit Authentizität. Würde es sie nicht geben, hätte Bakers Nachwelt niemals erfahren, wie ikonisch ihr Tanz im Bananenrock gewesen ist.
Elton John – Brillenmode und Plateauschuhe mit 2 Meter Absätzen
Seine Sonnenbrillen allein verdienen ein Lookbook. Ob gigantisch groß, mit Strass und (Fake-) Diamanten, bunten Vogelfedern oder in strahlendem Gold, Sir Elton John versetzte die Welt der Mode Jahrzehnte lang in Staunen. Sein Markenzeichen war es, ein Fashionstatement nach dem anderen zu setzen, insbesondere wenn es um seine Bühnenoutfits ging. Ob als Mickey Mouse und Donald Duck, überschwinglicher Paradiesvogel oder als Barockprinzessin, Elton John ließ keinen Look unversucht. Wenn die Auswahl schwerfällt, so gibt es doch ein Highlight, das heraussticht. In dem Musikfilm „Tommy“, adaptiert von dem Studioalbum der Band The Who, trägt Elton John beim Song „Pinball Wizard“ derart hohe XXL-Stiefel, dass er damit über zwei Meter in die Höhe schoss.
Wer sich immer schon mal gewünscht hat, Elton Johns Songs live zu hören, hat jetzt beim The Elton John Project – Eine Hommage an Elton John die Gelegenheit dazu.
Picasso und die Ballets Russes
Womöglich ist er der einflussreichste Künstler des 20. Jahrhunderts, wahrscheinlich sogar aller Zeiten. Pablo Picasso gilt mit über 64.000 bekannten Exponaten außerdem als einer der produktivsten Künstlerpersönlichkeiten. Er begann mit Zeichnung und Malerei, übte sich später aber auch in diversen anderen Disziplinen der bildenden – aber auch szenischen Künste. Denn als die avantgardistische Tanztruppe der Ballets Russes, angereist aus dem fernen Sankt Petersburg, ihre ersten Auftritte in Paris absolvierte, wurde auch die lokale Kunstszene auf sie aufmerksam. Nicht zuletzt, weil das génie Jean Cocteau zum Regisseur ihrer Stücke auserkoren wurde. Das Bühnen- und Kostümdesign zum Ballettstück „Parade“ von 1917 stammt von keinem Geringeren als Picasso selbst, der seine kubistischen Ölgemälde schlichtweg zur Bühnenkunst umtransferierte.
David Byrne – die größten Schulterpolster der 80er
Als Gründungsmitglied, Frontmann und Gitarrist der „Talking Heads“ schrieb David Byrne Musikgeschichte. Hits wie „Psycho Killer“, „Once In A Lifetime“ oder „This Must Be The Place“ haben maßgeblich zur Pop-Kultur der 80s beigetragen, so auch der Konzertfilm „Stop Making Sense“ von 1984. Regisseur Jonathan Demme hat drei Live-Konzerte der Talking Heads aufgenommen und zu einem fulminanten Konzert zusammen geschnitten. Berühmt wurde der Film unter anderem durch die kuriose Live-Performance Byrnes, bei der er ein statement piece am Leib trug: ein überdimensional großer grauer Anzug, der den Sänger über einen Meter breit machte:
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