Popa Chubby, eine Perle der aktuellen Blues-Landschaft gab sich im November 2014 in der Alten Seilerei Mannheim die Ehre. Im übertragenen Sinne ein Liebhaber-Thema auf dem Silbertablett. Er ist das Biest aus dem Osten, the Beast of the East. Nun muss aber eine genauere Definition her. Was macht Popa Chubby so auffällig? Sein Gitarrenspiel, seine Stimme, seine Kompositionen und vielleicht auch, dass man glaubt, man habe eine Reinkarnation von Hendrix vor sich, schließt man die Augen und lauscht einfach nur den ausufernden Klängen.

Hey Joe, where you goin‘ with that gun in your hand?

Im Gepäck hat Popa Chubby seinen Longplayer „I’m Feeling Lucky – The Blues According To Popa Chubby“. Das Motto erfüllt der New Yorker Ausnahmegitarrist an diesem rauen Novembertag vollends. Mit zwei weiteren Musikern, die ihn an Schlagzeug und Bass unterstützen, betritt er die Bretter der Alten Seilerei und heizt dem zahlreich erschienenen Publikum ordentlich ein. Es wird gejammt, improvisiert, das Maximale herausgeholt, denn so gehört sich das für einen angemessenen Abend, an dem der Blues im Vordergrund steht. He’s got the Blues and the Blues got me.

Ob eigene Tracks oder die Coverversionen von Jimi Hendrix: Mr. Chubby überzeugt auf ganzer Linie. Hier bekommt man etwas zu sehen, das ganz nah an perfekt heranreicht. So lässt sich der Blues-Meister auch noch zu der Titelmelodie des Films „Der Pate“ oder auch zu „Somewhere Over the Rainbow“ hinreißen, das alles natürlich in archetypischer Chubby-Manier. Die ein oder andere Anweisung an seine Bandmitglieder lässt echten Open-Stage-Charakter aufkommen und im Publikum wird geschmunzelt, getanzt und lauthals applaudiert. Das hat sich Popa Chubby auch verdient, schließlich gehört er zu den einflussreichsten Blues-Gitarristen der Neuzeit. An diesem Abend hat auch der letzte Zuschauer begriffen, warum das so ist. Und so geht man mit nur einem Gefühl nach Hause: I’m Feeling Lucky!