Spätestens seit der Colos-Saal in Aschaffenburg den LEA-Award für den Club des Jahres mit nach Hause nehmen konnte, ist klar, dass er auch hier einen Ehrenplatz erhält.

Es braucht keine großen Bühnen, um die großen Acts anzulocken. Das Team vom Colos-Saal überzeugt stets durch Können in Sachen Booking, Künstlerbetreuung und Organisation. Zahlreiche Konzerte begeistern regelmäßig die Besucher aus dem Rhein-Main-Gebiet.

Musikfans reisen von weit an. Befindet man sich in der Nähe des Aschaffenburger Bahnhofs passiert es regelmäßig: Oft sind es ältere Herren in schwarzen T-Shirts, die einen nett anlächeln und schon steht die Frage im Raum: Sach mal, wo geht’s denn zum Colos-Saal? Als Aschaffenburger reckt man in einem vertrauten Automatismus den Finger; meist zeigt man nach schräg links: Die Frohsinnstraße entlang, dann kommt ihr auf eine große Straße, lauft ein Stück links, da ist dann eine Fußgängerampel, da dann drüber. Dann lauft ihr einfach nach links in den Roßmarkt, da kommt’s dann auf der linken Seite irgendwann. Wie weit ist das denn?, fragen sie dann für gewöhnlich. Nicht so weit, knappe zehn Minuten. Es folgt ein freundliches Nicken zum Dank und ein bisschen Neid und Misstrauen sind zu sehen. Neid, weil sie extra hierher fahren, um das Konzert zu sehen und Misstrauen, weil sie sich wundern, wie jemand eigentlich nicht auf dieses Konzert gehen kann: Weißt du überhaupt, wer da spielt?, denken sie sich bestimmt oder Wenn ich hier wohnen würde, würde ich nur im Colos-Saal rumhängen

Letztere Aussage ist noch nicht einmal erfunden, sondern genauso habe ich sie schon sehr oft gehört. Solche Begegnungen hatte ich häufig, was aber nicht heißen soll, dass die Zielgruppe nur aus älteren Männern in schwarzen T-Shirts besteht. Alle anderen Genres und Generationen sind ebenfalls vertreten. Es gibt mal Singer-Songwriter, mal Funkröhren, mal Hiphop Crews, mal Indie-Musiker, mal Castingshow-Teilnehmer und mal richtige Superstars. Aber das Colos-Saal-Aushängeschild „Rock“ können die Betreiber kaum verneinen. Das Konzept ist klar und erfreut immer wieder mit kleinen und großen Überraschungen im Booking. Nicht umsonst hat der Colos-Saal den LEA-Award für den Club des Jahres bekommen!