So ein Festival ist eine schöne Feldstudie. Wenn man schon ab und an mal auf einem dieser Open Airs war, erkennt man ein Muster. Es gibt Typen von Menschen, die sind einfach immer da, egal ob im In- oder Ausland. Manche erkennt man nicht sofort und manche sind sogar deine eigenen Freunde. Kennt ihr diese Festivaltypen oder erkennt ihr euch selbst wieder?

Die Festival-Artisten

Man kommt im Sommer eh nicht an ihnen vorbei und auf einem Festival schon gar nicht. Sie können nicht einfach nur dasitzen und Bierchen trinken, nein, lieber schnell mal einen Schulterstand machen und am besten noch den ebenso akrobatischen Partner in die Nummer integrieren. Man macht das ja nur für sich, aber es ist schon schön, wenn auch Leute gucken.

Die unglaublich gut Vorbereiteten

Du bist froh, wenn du dich nicht dabei verzählst, wie viele Unterhosen du mitnehmen musst? Tja, ganz anders ist es bei diesem Typ Mensch. Sie sind auf alle Eventualitäten vorbereitet und nehmen lieber immer ein bisschen mehr mit. Kleine Bibliothek, Verbandskasten und Bio-Knabberei. Sie sind aber harmlos und teilen gerne mit ihren Mitmenschen. Falls du dich also verzählt haben solltest, gibt es da bestimmt einen Extraschlüpfer.

Die viel zu gut Aussehenden

Während man selbst irgendwann froh ist, noch so etwas wie eine Frisur auf dem Kopf zu haben, weil die Schlange vor der Dusche kilometerlang ist und es doch nur wieder für eine Haarwäsche mit dem immerhin warmen Mineralwasser gereicht hat, stolzieren diese Menschen egal zu welcher Zeit bestens gekleidet und stylisch frisiert über das Gelände. Entweder passen sie immer die besten Duschzeiten ab und haben einen Visagisten dabei oder aber es wird für immer ein Mysterium bleiben, wie sie das machen.

Die Weggebeamten

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Sie sind auf jedem Festival zu Hause. Das sind die, die gleichermaßen für Verwirrung und Erheiterung sorgen. Dafür ist meistens der expressive Tanzstil verantwortlich, der irgendwie in den 90ern schon so aussah. Einfach lächeln und mittanzen.

Die professionellen Flunkyball-Spieler

Flunkyball-Spieler sind unerschütterlich, schließlich haben sie in dem Spiel schon jahrelange Erfahrungen. Es gibt einen Namen, der dieses Spiel noch besser beschreibt: Sauf und Lauf. In glühender Hitze stehen sie da und überzeugen die vorbeilaufenden Menschen mit ihren Trink- und Rennkünsten. Mit steigendem Alkoholkonsum werden sie etwas pöbelig, sind aber eigentlich ganz lieb. Man fragt sich nur: Gehen die auch mal aufs Festivalgelände?

Die Pogo-braucht-keine-Musik-Menschen

Man weiß nicht genau, was da los ist, wenn Menschen sich auf gerader Strecke auf einmal anrempeln. Ob da jetzt Musik ist oder nicht, auf einem Festival muss man immer vorsichtig sein, nicht auf einmal mitten in einem Moshpit zu stehen. Gefährlicher ist es natürlich bei den Konzerten selbst, denn da geht das auch schon mal sehr plötzlich los.

Die Festival-Verkleider

Für manche ist Festival Karneval. Man erscheint im Ganzkörper-Gorilla-Kostüm, mit Bunny-Öhrchen oder, eine ganz besondere Fraktion seit ein paar Jahren, im Morphsuit. Warum? Weiß kein Mensch! Vielleicht sind es aber auch die, die eigentlich zu den viel zu gut Aussehenden gehören, nur ist da das Styling schiefgegangen. Hat wer eine Erklärung?

Die Festival-Leichen aka die Verschwundenen

Die sind auch immer auf einem Festival und im schlimmsten Fall bist du mit ihnen befreundet. Hat man den Nachmittag noch zusammen verbracht, sind sie auf einmal verschwunden. Die Suche nach ihnen kann schon mal das ganze Wochenende dauern, bis man sie irgendwo schlafend findet, an einem Ort, wo man für gewöhnlich nicht schläft.

Die Ravioli-Rowdys

Sie verteilen ihre Konserven großräumig um ihre Zeltburg, deshalb sollte man auf Festivals einen großen Bogen um die Zelte machen, die mit Müll verziert sind. Mit den Ravioli-Rowdys kann man zwar Spaß haben, muss sich aber erstmal auf deren Level trinken. In der katerigen Lethargie laufen diese Festivaltypen oft zu Hochtouren auf und basteln aus ihrem Müll wahrliche Monumente der Kunst.

Die Dauercamper

Die Dauercamper haben auf Festivals eine lange Tradition. Sie campen nicht nur auf Festivals, sondern auch sonst überall. Sie sind sowas wie die MacGyvers eines jeden Festivals. So richtig klar wird zwar nicht, warum man so viel Kram mitnehmen muss, mit dem man auch drei Wochen in der Wildnis überleben könnte, aber tja, was soll’s, Lebensgefühl und so.

Die Jetzt-ist-es-auch-egal-Fraktion

Während manche in wütende Schimpftiraden ausbrechen, wenn sie ihren Schuh im Matsch verloren haben, knallt bei anderen Festivalbesuchern eine ganz andere Sicherung durch: Jetzt ist auch alles egal! Ab in den Matsch! Richtig sauber wird man ja eh nicht auf so einem Festival. Naja, das mag sich zumindest manch einer denken und setzt zum Sprung in die braune Brühe an.

Kennt ihr noch mehr Festivaltypen? Die Liste ist nämlich sicherlich noch erweiterbar 🙂 Aber in diesem Sinne: Happy Festivalsaison!