Aus dem Büro ab nach Hause, ins Auto und mit Bleifuß nach Neu Isenburg zum Cro Konzert. Reichlich spät dran und vom Navigationssystem noch schön fehlgeleitet, …

… finden wir zwar schnell einen Parkplatz, legen die letzten gefühlten sieben Meilen aber noch wacker zu Fuß zurück, bis wir die Hugenottenhalle erreichen. Draußen stehen dicht wie Sardellen und wie Vieh mit Absperrband eingepfercht einige Raucher, der Rest des Eingangsbereiches ist mittlerweile komplett frei. Tickets raus und rein. Drinnen stehen alle weiteren Besucher – das Durchschnittsalter schätze ich auf 17 – bereits vor der Bühne der ausverkauften Halle dicht zusammengedrängt, um den König des Raop zu sehen.

Die Vorband haben wir leider verpasst, aber von ihr nur Gutes gehört. Zum Glück langt die Zeit noch für ein großes Stück leckere Pizza von der Bar, als auch schon das Licht gedimmt wird und die Band auf die Bühne krabbelt. Ohne große Show schmeißt DJ Psaiko Dino die Beats an. Schon tänzelt pünktlich zum Einsetzen der Vocals auch der Junge mit der Pandamaske auf die Bühne. Alle Achtung für die Lightshow, die gleich zu Beginn begeistert, was ich von Cro selbst leider nicht behaupten kann.

„Easy“ rockt Cro die Menge

Doch nichts für ungut, schon der zweite Song kickt umso besser. Spätestens bei Nummer drei „Kein Benz“ mit den eingängigen Caesars Palace Samples, bin auch ich mitgerissen und muss zugeben, dass … sein Konzept namens Raop – Rap und Pop – live sehr gut funktioniert. Die Songs kommen allesamt auch ebenso locker flockig rüber wie auf der Platte. In den Pausen zwischen zwei Songs weiß Cro seinen Fans zu schmeicheln, wirft Shirts, Handtücher und Wasserflaschen, tanzt den „Lena Meyer-Landrut“, schießt Fotos und witzelt gekonnt mit der Band. Auf der Bühne trinkt er Cola. Koffeinfrei. Erziehungsauftrag erfüllt!

Als Zugabe gibt’s nochmal ganze vier bis fünf Songs, darunter ein kleines Medley (die Jungs bekommen es echt fertig, das Simian Cover „We are your friends“ von Justice zu sampeln). Den Hit „Easy“ singt das Publikum zur Hälfte A-cappella. Zum Schluss des Konzerts witzelt Cro, sie würden das ganze Set nochmal von vorne spielen und sie steigen tatsächlich in der letzten Strophe des ersten Songs des Abends ein, danach ist aber Schluss. Leider. Aber gut war’s. In seinen Worten: „Passt schon. Punkt.“