DJ im Club

Musik verbindet die Welt. Nicht umsonst gilt sie als Sprache, die jeder versteht und spricht. Dabei erklingt Musik mal mit Text, mal besteht sie nur aus Klang. Immer aber erzählt sie eine Geschichte, die nicht spannender sein könnte – und dieser widmen wir uns traditionellerweise in unserer „The Story Behind the Songs“ Reihe! In vergangenen Teilen konntest du schon interessante Hintergrundgeschichten zu Songs von unter anderem KAYEF, Alphaville, Beatrice EgliBillie Eilish und The Police lesen. In der sechsten Ausgabe von „The Story Behind the Songs“ blicken wir auf Aisha Vibes, Nura und „Verifiziert“. Tune in und lass dir mit unseren Playlisten einen neuen Ohrwurm geben. Gleichzeitig kannst du lesen, was ihre Ohrwürmer so besonders macht!

Aisha Vibes – Finesse

Sicherlich wusstest du bereits, dass Aisha Vibes großer Hit „Finesse“ das deutsche Feature des viralen Debüthits von Pheelz und Bnxn ist. Mit den gefühlvollen Afro-Fusion-Beats legte der nigerianische Sänger weltweit einen raketenrechten Durchbruch hin. Selbst Aisha Vibes zählte zu den 90 Millionen Streamerinnen und Streamern, die der Song seit seinem Release im März 2022 vorzuweisen hatte. Gerade mit ihren ghanaischen Wurzeln und ihrer Liebe zu Afrobeats und Black Music fühlte sich Aisha mit dem Song besonders verbunden.

Als das Telefon schließlich klingelte und den Song unterbrach, konnte Aisha wohl selbst nicht glauben, was passiert war: Sie war von Pheelz angefragt worden, eine deutsche Version von „Finesse“ aufzunehmen. Aisha Vibes war natürlich sofort Feuer und Flamme und wollte ihrer Community eine neue Hymne geben. Sie steckte viel Herzblut und Leidenschaft in das Texten jeder Strophe und verpackte inhaltlich viele Gute-Laune-Vibes und „High Energy“ in die Lines – eine Finesse, die man dem Track auch anhört. Dabei steht das deutsche Feature dem Original in nichts nach, denn die Message bleibt die gleiche: Lebe dein Leben in vollen Zügen und wenn du zwischendrin mal scheiterst – egal! Dieses Motto findet sich auch in zahlreichen anderen Songs der Rapperin wieder. Die eine oder andere Entstehungsgeschichte packt Aisha Vibes auf der Bühne sicherlich auch aus. 

Nura – Fair

Als Frau im Rap-Business hat man es in Deutschland ja bekanntlich immer noch schwer. Noch schwieriger wird es, als Schwarze Frau seinen Grund und Boden zu halten. Mit dieser Herausforderung sieht sich auch Nura immer wieder privat und beruflich konfrontiert. Dabei hat die Rapperin schon mehrfach bewiesen, dass sie ihren männlichen Kollegen in rein gar nichts nachsteht. Weil die Welt aber unfair ist und Nura bekanntermaßen mit ihrem Rap für das einsteht, was fair ist, prangert die Sängerin in „Fair“ viele dieser politischen und gesellschaftskritischen Themen an. Lines wie „Findest Feminismus lustig, weil du’s nicht so siehst / Doch wenn ich Max heißen würde, würd ich mehr verdien’n“ und „Ich will hier weg wegen der Fascho-Nachbarn / Aber krieg‘ die Wohnung nicht mit diesem Nachnam’n“ setzen ein klares Statement gegen Rassismus, Frauendiskrimination und öffentliche Anfeindungen. 

Nuras „Fair“ ist daher eine Hommage an die Gerechtigkeit und Gleichberechtigung, die sich Nura für sich selbst und andere wünscht. Stellvertretend könnten hier aber auch Dutzend andere Songs ihres Albums „Auf der Suche“ genannt werden. Auch in Songs wie „Geh drauf“ macht die Rapperin nämlich auf Missstände im Umgang mit ihr und anderen aufmerksam. Wer also auf Rap mit starker Message steht, der ist auf einem Konzert von Nura bestens aufgehoben!

Verifiziert – Schlaflos

Mit Verifziert gibt es tiefsinnigen Cloud-Rap vom Feinsten. Die Sängerin, die im November 2023 auf ihrer Veri Tour durch das Land zieht, liefert auf ihrem Debütalbum „adhs“ gleich mehrere Tracks, die eine Geschichte erzählen. Nicht nur wurde Verifiziert selbst erst im Erwachsenenalter mit ADHS diagnostiziert, sie nutzt ihre Musik auch sonst, um auf Alltagsschwierigkeiten und psychische Krankheiten aufmerksam zu machen. Wie in vielen ihrer Songs taucht auch in ihrem Lied „Schlaflos“ das Auto als Motiv auf. Das Auto symbolisiert für die Rapperin eine Rastlosigkeit und die Suche nach Trost. Ein Gefühl, dass sie mit „Schlaflos“ und dem Musikvideo dazu gekonnt einfängt.

Die Lines dieses Songs reihen sich nahtlos ein mit ihren anderen Liedern und beschreiben präzise das Gefühl des Dazwischen-Seins, zwischen self help und self destruction, zwischen alles und nichts fühlen wollen. Die Werke von Verifziert sind eine Coming of Age-Story einer ganzen Generation: „Ich fühle nichts, sag was du denkst / Die Stadt ist leer, mein Herz ist schwer / Steig in den Golf, kein Ziel, egal /Fahr schnell, die Sicht verschwimmt nochmal“. Der beste Ort, um sich gemeinsam einsam zu fühlen, ist also auf dem Konzert von Verifiziert herself. 

Wer also behauptet, im Rap geht es nur um Sex, Drogen und Geld, der weiß es spätestens seit den Songs dieser drei Rapperinnen besser. Wir hoffen, dir hat auch dieses Mal unser Blick auf die Hintergrundgeschichten gefallen. Klicke dich bis dahin gerne durch unser ADticket-Magazin oder folge uns auf Instagram oder Facebook!